Wasserkraftwerk Innergsteig
Erneuerbare Energien Teil III. Im Rahmen des Fokusthemas «Energiewende» stellt Impact Gstaad Vertreterinnen und Vertreter der Solar-, Wasser- und Windenergie vor.
Spezialisten im Einsatz
Klirrende Kälte empfängt Beat Allemann, Fachspezialist Betrieb und Instandhaltung bei der BKW und Jürg Stettler, Leiter Kraftwerksgruppe Simmental/Saanenland, als sie an diesem Donnerstagmorgen Ende Januar aus der kleinen Seilbahnkabine auf dem Sanetsch oberhalb von Gsteig bei Gstaad steigen. Alle zwei Wochen muss die Staumauer des Wasserkraftwerks Innergsteig auf ihren Zustand sowie auf etwaige Schäden hin überprüft werden. So sieht es die Stauanlagen-Verordnung vor.
Die beiden Männer schnallen sich Schneeschuhe an ihre Winterstiefel und kämpfen sich 15 Minuten lang durch den unberührten Schnee hinunter zur Staumauer, wo sie im Kontrollraum erstmal die Anlagenteile in der Apparatekammer überprüfen. Danach wagen sie sich in die düsteren Gänge der rund 200 Meter langen Staumauer, die aufgrund der Wassermassen des Stausees einem gewaltigen Druck ausgesetzt ist. Anhand eines gespannten Metallfadens und einer entsprechenden Skala erkennen die Spezialisten kleinste Bewegungen der Staumauer. «Würden wir hier eine grössere Abweichung feststellen, müssten wir umgehend weitere Massnahmen einleiten», erläutert Jürg Stettler.
Eine beachtliche Leistung
Das Kraftwerk Innergsteig, das grösste Wasserkraftwerk im Saanenland, ist ein beeindruckendes Beispiel für die nachhaltige Energieerzeugung durch Wasserkraft. Eine Druckleitung führt aus dem Stausee rund 800 Höhenmeter hinunter ins Tal, wo das Wasser auf eine Pelton-Turbine geleitet wird, welche einen Generator antreibt. Dieser erzeugt mit einer installierten Leistung von 18 Megawatt eine Strommenge von bis zu 43’000’000 Kilowattstunden pro Jahr. Dies reicht aus, um rund 8'000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Zum Vergleich: Eine Windturbine des JUVENT-Windparks auf dem Mont Soleil erzeugt Strom für rund 1'500 Haushalte. Und trotzdem will Beat Allemann die erneuerbaren Energien nicht gegeneinander ausspielen. Im Gegenteil: «Die Stärke der erneuerbaren Energien liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Energieformen – mit allen Vor- und Nachteilen.»
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Wasserkraftwerk InnergsteigFokusthema «Energy Transmission»
Am Impact Circle Day im Juni 2022 lancierte Impact Gstaad das Fokusthema «Energy Transmission». Auf der einen Seite bietet Impact Gstaad Projekten und Start-Ups die Plattform, ihre Innovationen im Bereich der Energiewende potenziellen Investoren zu präsentieren. Andererseits dokumentiert Impact Gstaad auf seiner Online-Plattform, welche Anstrengungen im Bereich der erneuerbaren Energien bereits jetzt in der Schweiz und insbesondere im Saanenland getätigt werden.