Impact Gstaad Project

SolSarine

Ein Hoch auf die Bergsonne

Das Saanenland will mit der Erstellung von alpinen Photovoltaik-Anlagen zu einer 100 Prozent energieautarken Destination werden. Der Verein Impact Gstaad plant mit dem Nachhaltigskeitsprojekt «SolSarine» in Zusammenarbeit mit diversen Partnern an vier bis sechs Standorten die Installation von Solarmodulen. Diese sollen einheimische, erneuerbare Sonnenenergie produzieren. «Damit nutzen und schützen wir unsere natürlichen Ressourcen, stärken unsere Unabhängigkeit und erhöhen die Versorgungssicherheit», sagt Mitinitiant Matthias In-Albon, der auch CEO der Bergbahnen Gstaad ist.

Impact Gstaad setzt damit um, was das Parlament in der Herbstsession 2022 mit den «Dringlichen Massnahmen zur kurzfristigen Bereitstellung einer sicheren Stromversorgung im Winter» angestossen hat. Bis Ende 2025 sollen alpine Photovoltaik-Grossanlagen mit einer jährlichen Mindestproduktion von 10 GWh in einem vereinfachten Verfahren gefördert und bewilligt werden. Es besteht beispielsweise keine Planungspflicht mehr, der Bedarf muss nicht nachgewiesen sein, und das Interesse an der Realisierung solcher Anlagen geht anderen nationalen, regionalen und lokalen Interessen vor. Insgesamt stellt der Bund Fördergelder in der Höhe von 3,4 Milliarden Franken zur Verfügung, um 2 TWh zu produzieren, und übernimmt bis maximal 60 Prozent der Investitionskosten eines Projekts.

0,8 Prozent Gemeindefläche für 100 Prozent einheimischen Strom
Laut Studien produzieren alpine Photovoltaik-Grossanlagen 40 Prozent mehr Strom als Solarmodule im Mittelland. Dies aufgrund der intensiveren Sonnenstrahlung namentlich durch mehr Sonnentage im Winter. «Profitieren von diesem Gesetzeswerk können vor allem die Bergregionen der Kantone Bern, Wallis und Graubünden», sagt Nationalrat Erich von Siebenthal (SVP, Saanen), welcher der Gesetzesänderung ebenfalls zugestimmt hat. «Nun können die Regionen diese Herausforderungen selbst in die Hand nehmen oder das Feld den Stromkonzernen überlassen.»

Die Standorte im Projekt «SolSarine» eignen sich besonders für die Erstellung von alpinen Photovoltaik-Anlagen, weil diese allesamt gut erschlossen sind. Das wirkt sich günstig auf die Gestehungskosten und die Netzanbindung aus. Insgesamt reichen 40 bis 50 Hektaren oder 0,8 Prozent der Gemeindefläche von Saanen aus, um den Energiebedarf der ganzen Destination zu über 100 Prozent mit einheimischen Solarstrom abzudecken. Impact Gstaad rechnet mit einem Kostenmantel von 100 bis 150 Millionen Franken, wovon bis zu 60 Prozent durch den Bund finanziert werden. Die Gemeinde Saanen unterstützt das Projekt ideell und finanziell, indem sie sich an den Projektplanungskosten beteiligt.

Für eine Bewilligung braucht es vorab die Zustimmung der Standortgemeinden und der Landeigentümer beziehungsweise der Pächter. «Wir sind bereits auf mehrere Landeigentümer und Alpwirte zugegangen und waren überrascht über die mehrheitlich positiven Reaktionen zu unserer Vision.», sagt Mitinitiant Lorenz Furrer, Co-Founder Impact Gstaad. Sobald die Zustimmung von Standortgemeinden, Landeigentümern und Pächtern vorliegt, werden pro Standort ein Lawinengutachten und eine Umweltverträglichkeitsstudie erstellt. Die entsprechenden Auflagen betreffend Landschafts- und Umweltschutz werden durch die Gesetzesänderung nicht eingeschränkt. Sind die Auflagen erfüllt, kann der Kanton Bern die Bewilligung für alpine Photovoltaik-Anlagen abschliessend erteilen.

Keine Einschränkungen für die Land- und Alpwirtschaft
Stromproduktion sowie Land- und Alpwirtschaft können beim Projekt «SolSarine» optimal koexistieren. So befinden sich die Solarmodule rund drei Meter über dem Boden, damit Landwirtschaftsmaschinen und Nutztiere wie Kühe oder Schafe darunter ohne Einschränkungen passieren können. Zudem werden die Abstände zwischen den Modulreihen an die Bedürfnisse der Alpwirtschaft angepasst. Und die Solaranlagen haben keine negativen Einflüsse auf die Beiträge für die Sömmerungsbetriebe. Zudem sind die Anlagen mit einer Anitreflexschicht ausgestattet, um das Landschaftsbild zu schonen und mehr Sonnenlicht in Energie umzuwandeln. Für die Installation der Solarmodule sind auch keine grossen Eingriffe in die Natur nötig: So sollen die Anlagen lediglich mit Schraubenfundamenten im Boden befestigt werden und nicht mit Betonelementen. Und die Solarmodule stehen in einem bestimmten Winkel, damit der Schnee nicht haften bleibt.

Impact Gstaad plant, im Sommer 2024 die Bewilligung inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung einzureichen, sodass «SolSarine» auf der sogenannten Reservationsliste des Bundesamts für Energie eingetragen werden kann. Bis Ende 2025 soll das Bewilligungsverfahren und das Bauprojekt für eine erste Etappe realisiert sein – 10 Prozent der Endleistung von 74 Megawattstunden. Bis Ende 2027 sollen alle geplanten Standorte in Betrieb sein.

Im März 2023 ist eine öffentliche Informationsveranstaltung für die Bevölkerung geplant.

Projektpräsentation im Rahmen des Impact Circle Event am 10. Februar 2023

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